0. Der abgetrennte Kopf lag so um die fünfzehn Meter vom Rest des Körpers entfernt auf dem blankgescheuerten, dunkel schimmernden Holzboden. An seinen Mundwinkeln hatten sich zwei Rinnsale gebildet, die aber nicht so frech waren, bis auf den Fußboden zu tropfen. Vielmehr blieben sie mit einer schönen Rundung am Kinn hängen. Dem Rest des Ladens war nicht anzumerken, daß hier ein Kampf stattgefunden hat. Als ich den zuständigen Beamten bat, das Tuch von dem übrigen Körper zu hieven, ging ein Raunen durch die Schaulustigen, die durch ihre plattgedrückten Gesichter die Schaufensterscheibe nicht gerade sauberer werden ließen. Was ich jetzt fotografieren sollte, war mir auch nicht egal. Der Körper, der ein gutgeschnittenes Kostüm trug, war leicht verdreht, unnatürlich konnte man es fast schon nennen. Später, auf dem Abzug, wird es dann anders wirken, man wird eher auf die zugeschorfte Wunde unterhalb ihres Kehlkopfes schauen. Dort wo das Foto heller ist wegen der Haut, die durch das Blitzlicht noch heller wird. Dunkel bleiben aber die beiden Einschußlöcher rechts unterhalb ihrer Milz. 1. Leicht benebelt beim Aufwachen. Eigentlich immer, wenn ich den Abend davor noch aus war.##### Aber es war auch kein leichter Tag gestern. Ich frage mich, warum mein Zimmer manchmal ganz dunkel ist und manchmal eine angenehme, gedämpfte Farbe hat, wenn ich morgens bzw. mittags aufwache. Wenn ich morgens wachliege, mache ich mir so meine Gedanken, die aber immer nichts zum merken sind und deswegen hier nicht beschrieben werden sollen. Vielmehr das schöne Muster, besser gesagt, Zeichen, welches sich auf meiner Wand gegenüber des Bettes abzeichnet, gebildet durch die Sonne oder einer ihrer Reflektionen über ein Nachbarhaus mit vielen, großen Fenstern, geworfen durch den Spalt oberhalb meiner ockerfarbenen Jalousie. Bestimmt auch beeinflusst durch die Dinge, die vor meinem Fenster herumstehen. Daß das Telefon geklingelt hat, habe ich nicht gehört, jedenfalls nicht zu dem Zeitpunkt, als es noch möglich gewesen wäre, abzuheben. Bevor die Teenage-Box der Deutschen Telekom für mich den Anruf entgegennimmt. Dann gibt es kein Zurück mehr, nicht so wie bei den Anrufbeantworten, die dem Anrufer erlauben, wildgeworden durch die Wohnung zu schreien. Daß man endlich das Telefon abnehmen soll. Also dieser Anruf hat mich nicht erreicht. Aber man kann ja auf jeden Fall einmal aufstehen. Beim Aufstehen muß ich erst einmal mein Nachthemd herunterschieben, welches immer so neckisch bis unter die Achseln rutscht. Gestern war ich noch im Labor, habe die Abzüge von der Leiche im Supermarkt angefertigt. Ich habe mein Labor im Keller der Polizeiwache im grünen Teil, der sonst nicht so mit Natur gesegneten Stadt. Ein Schmuckstück ist sie nicht gerade. Aber immerhin habe ich hier ganz gute Arbeit gefunden. Mein Deutschlehrer in der Hauptschule predigte mir, ich hätte keine Chance in der Welt der Erwachsenen, die ihr ganzes Tun und Denken mit Lesen und Schreiben organisieren würden. Obwohl es bei meinen Eltern nicht den Anschein hatte. Mein Vater hat nicht einen Brief geschrieben, seit er die Familie in Richtung Australien verlassen hat. Und meine Mutter hatte an der Kasse im Einkaufszentrum einen Infrarot-Scanner, mit dem sie die Waren abkassieren konnte. Wenn sie abends völlig erledigt nach Hause kam, war ihr auch nicht danach, mit ihrem Sohnemann auf dem Schoß irgendwelche Geschichten aus irgendwelchen tollen Bilderbüchern zu lesen. Bei Matthias, dem Nachbarsjungen oberhalb der Straße, dessen Eltern noch zusammen waren, habe ich bei meinen Besuchen immer diese tollen Bücher im Regal stehen sehen. Matthias danach zu fragen, habe ich mich nicht getraut. Später haben dann Matthias Eltern nicht mehr erlaubt, daß wir zusammen spielen. Im Fernsehen kommt das Mittagsmagazin mit dem verrückten Moderator, der immer dieses schrecklich gelbe Jacket anhat und immer so witzig ist. Ich hätte noch gerne einen Apparat in der Küche, es ist immer reizarm beim Essen allein bei mir in der Küche, wenn ich nicht das Mittagessen in der Kantine einnehmen kann. Vielleicht sollte ich mal nach Zeitschriften schauen, die auch mir etwas sagen. Mit Matthias jedenfalls ist es nicht so gut weitergegangen. Bei irgendeinem Examen hat er zuviel gelernt und ist dann zusammengebrochen und hat dann erst wieder ganz mühselig sprechen lernen müssen. Habe ich gehört, als ich letztes Mal in der Gegend war. Auf den Fotos sind die freigelegten Körperteile sehr viel heller als die Umgebung. In einer Achsel hat die Tote einen Leberfleck. Den hatte ich aber schon an Ort und Stelle entdeckt. Jetzt aber erst mal Wasser in die Kaffeemaschine. Beim Zischen und Gluckern der Kaffeemaschine, die dem Geräusch nach die Größe und Komplexität einer Maschine in einem Café haben müßte, aber nur vom Woolworth ist, kann man viel besser in Trab kommen. Heute ist Dienstag, noch zwölf Tage bis zu meinem Urlaub in Bali. Das balinesische Schriftsystem fasziniert mich, es hat tolle Formen. Außerdem kann man im Ausland ungenierter nach dem Weg fragen. Meine Nachbarin vom Stock unter mir bringt jeden morgen Brötchen mit, die sie vor der Tür auf meinen Blumentisch, auch eine Erfindung von ihr, legt. Ein sehr schöner Zustand. Heute sind es Laugenbrötchen. Mit Butter eine Delikatesse. Hier schmecken sie aber nicht ganz so gut wie in der Heimat, aber was solls. In den Lokalnachrichten höre ich gerade von dem Mord in dem Supermarkt, von Verrohung der Sitten wird gesprochen, von einer Polizei, die unfähig wäre und einem Schulsystem, welches versagt habe. Umschalten. Musik. Bunte Bilder. Der Kaffee ist jetzt durchgelaufen, die Maschine faucht noch ein letztes Mal, bervor ich sie ausmache und mir den Kaffee einschenke. Aus der weißen Tüte mit dem blauen Ornament schütte ich weißes Pulver in meine Tasse und rühre es um. 2. Ich bin schon auf der Straße. Mein Telefon ist abgestellt worden. Ich habe vielleicht ein Schreiben zuviel weggeworfen. Die Telefonrechnung. Ich muß trotzdem Bernie anrufen. Acht Zwei Fünf Sieben Drei Fünf. Vor meiner Zelle gehen schon zwei Mädchen in Stellung. Beide um die fünfzehn. Enge schwarze Hosen, dicke weiße Turnschuhe im Futuriste-Snake Outfit und weiße Dauenenjacken. Auf der anderen Seite tut sich nichts. Nur das monotone Tuten, welches gar nicht synchron mit dem Läuten auf der Seite des Angerufenen ist. Während ich auflege, haben die Mädchen schon angefangen, sich abzuknutschen, so zum Spaß. Dann kommt eine ganz nah und presst ihre Nase an die Scheibe und schaut auf meine neue Nummer, die ich eintippe und auf dem Display erscheint. Null Eins Sieben Sieben Drei Acht Sechs Zwei Eins Eins Fünf Drei. Mal schauen wo Bernie steckt. Ja?, krächzt Bernie. Im Hintergrund höre ich die zufriedenen, gutgelaunten Stimmen der Marktverkäufer. 3. Im Zimmer vom Chef stehen und hängen eine Menge von den Regalen herum, wie sie in den 8oer Jahren gern eingebaut wurden. Sie waren durch kleine, metallene Stifte verbunden, was ihnen eine leicht technische Anmutung gibt. Der Chef bittet mich, Platz zu nehmen, ich stehe aber lieber. So bietet er mir hoffentlich keine Berichte zu lesen an. Sie sind verteilt in seinen schweren Ordnern auf seinem Schreibtisch, an dem ich dann sitzen würde. So wird er mir vorlesen, wenn er mir Erkenntnisse zu sagen hat, welche schon die Reife der Verschriftung erreicht haben. Oder anders gesagt, sich jemand erbarmt hat, die ganzen Zeugenaussagen und was sonst noch für Wissen, fein säuberlich auf diesen alten Schreibmaschinen einzuhacken. Na gut, meint der Chef, Sie sind ja das Arbeiten im Stehen gewohnt. Wenn ich ins Büro zurückkomme muß ich erst mal den Papierkram machen, das bedeutet, mit diesen modernen Triumph-Adler-Fingerquetschern Berichte über junge Kriminelle mit Mobiltelefonen abzufassen. Das kann Ihnen ja nicht passieren ! Da lacht er. Ahnt er etwas? Sie haben gute Arbeit geleistet, ihre Bilder vom Tatort in der Melchiorstrasse sind sehr aufschlußreich. Nicht so wie von ihrem Vorgänger. Der hat bei Gewaltverbrechen hauptsächlich das Opfer aufgenommen, was wir später bei der Obduktion sowieso viel zu gut vor uns haben. Sie gehen anders heran. Sie behandeln auf den ersten Blick unwichtige Details genauso prominent wie das eigentliche Objekt. 4. Mein Schreibtisch. Natürlich liegen hier keine unbearbeiteten Aktenstapel und Fahrtkostenabrechnungen und dieses heillose Zetteldurcheinander. Immer eine blitzblanke Platte wie bei den Chefs in den Stock-Fotobüchern. Nur hoffnungslos verkratzt im rechten Viertel vom ewigen Abstellen und Abholen meiner Fotoausrüstung in den schweren, metallbeschlagenen Koffern mit den scharfen Kanten. Mir wird es heiß und kalt. Was ist das denn?, frage ich, angesichts des Zettels, der mit vielen Kästchen in unterschiedlichen Schattierungen auf meinem Tisch liegt. Der neue Dienstplan, bellt die Frau aus dem Sekretariat, steht doch darauf. Ach da, habe ich nicht gleich gesehen, ist aber auch so modern gestaltet, die Schrift ist viel zu klein und unleserlich. Jetzt stellen Sie sich nicht so an. Immer die alten Pläne, das war doch langweilig, oder? Sahen immer gleich aus. Die sind doch jetzt ganz peppig, mir gefallen sie. Es muß ja nicht jeder Plan immer so ernst sein. Und sollten Sie nicht gerade auf dem Weg nach Dudenhausen zu dieser Versammlung sein? Da hat sie recht. 5. Das Eis knackt schon. Hierher, komm schon!, schreit ihm Esser zu, der Feuerwehrmeister aus dem Nachbarort. Ein etwa fünfzehnjähriger Junge hat sich auf das Eis des zugefrorenen Dorfweihers gewagt. Jetzt ist die Verbindung zum Ufer durch eine lange schwarze Linie getrennt, aus der bei jeder Bewegung des Jungen dreckiges Wasser schwappt. Der Junge steht nur starr da und traut sich keinen Schritt vor oder zurück. Er hat schwarzes, am Kopf enganliegendes, glänzendes Haar und ist mit älterer Kleidung ausgestattet. Langsam hat sich eine Menschenmenge an den Schauplatz verirrt, zu dem wir gestoßen sind, als wir gerade in die Wache zurückfuhren. Die Versammlung der Freunde und Förderer der Polizei in Dudenhausen war schneller vorbei als gedacht. Aus lauter Schaulust, und weil wir nichts besseres zu tun hatten, bogen wir in den kleinen Feldweg ein, der uns zu dem See führte. Das Szenario steigert sich gerade ins Pittoreske. Auf einmal hört man ohrenbetäubendes Geheul und Geschrei, als ob jemand das Martinshorn des Feuerwehreinsatzwagens angestellt hätte. Eine bunt und ausladend gekleidete Sinti-Frau betritt die Szene. Ihre kleinen, schiefgelaufenen Pumps sinken immer wieder in die vom Schnee aufgeweichte Wiese. Niemand versteht etwas von dem, was sie rumschreit, man kann nur ahnen, was dem kleinen Jungen blüht, wenn er dieses Abenteuer auf dem Eis übersteht und nach Hause kommt. Der Junge ist mittlerweile durch die Menschenmasse und deren Aufmerksakeit auf ihn verstört. Esser versucht, ihn zu überzeugen, den Weg über die Stelle des Sees zu gehen, durch die man das schwarze Wasser sehen kann, da sie ganz blank ist. Hier hält das Eis noch, sieht aber nicht so vertrauenserweckend aus wie das weiße Eis, welches in Wirklichkeit nicht mehr der Belastung seines Körpergewichtes standhalten würde. Um die Situation noch ein bisschen anzuheizen, knipse ich ein bißchen in die Leute. Wenn ich nicht mit den Jungs von der Streife unterwegs wäre, hätten die Leute bestimmt gemault. So taten sie nur ein bißchen weniger interessiert. Diesen unbeobachteten Augenblick hat der Junge genutzt, um zu Esser auf das rettende Festland zu rutschen. Junge, hast Du das Schild nicht gesehen? Der See ist gesperrt, das Eis ist viel zu dünn und aufgeweicht., fragt Esser ärgerlich, aber auch erleichtert. Der kann doch nicht lesen, keift ihn die Mutter verachtungsvoll an und zerrt ihren Sohn mit sich. Esser steht mit offenem Mund da und Paulus, einer der Kollegen, mit denen ich unterwegs bin, meint zu mir: Ist ja gut das jedem Kind gesagt wird, das Mord gegen jedes Gesetz der Welt verstößt und sie das nicht erst im Bundesgesetzbuch nachlesen müssen. und dampft in Richtung Wagen. Bernie, ein anderer Kollege schaut mich auf einmal komisch an. 6. Wieder auf dem Revier kommt Bernie noch mit herein , obwohl er eigentlich jetzt dienstfrei hat und meint zu mir: Du kannst gar nicht lesen! Wie bitte? Du kannst nicht lesen, i r g e nd w as a n Di r ist anders, das merke ich schon die ganze Zeit. Wie kommst Du denn da drauf? Was soll denn das, ich bin doch nicht blöd! Was fällt Dir ein, so etwas zu behaupten? Na, ich sehe Dich nie irgendwas lesen, wenn irgendwas für Dich aufgeschrieben wird, schaust Du weg und wartest bis derjenige kommt und Dich nochmal daran erinnert. Und wenn eine allgemeine Bekanntmachung aushängt, hast Du nie eine Ahnung davon und man muß es Dir immer nochmal erzählen. Die Aushänge sind zwar nicht so wichtig, aber lesen sollte man sie schon. Ich lese nun mal nicht alles, ich schütze mich vor zuviel Information., versuche ich noch zu retten, was zu retten ist, mit einer ziemlich blöden Ausrede. Also ich glaube Dir das noch nicht so richtig, aber egal. Mußt Du wissen., sagt Bernie und verschwindet von meinem Schreibtisch. Das schlägt ein wie eine Bombe bei mir. All die Jahre, die ich bei der Polizei bin, hat das niemand gemerkt. Und jetzt das. Ich habe mich eigentlich ganz wohl gefühlt bei dem Verein. Aber das ist ja jetzt vorbei. Ich glaube kaum, daß Bernie noch locker läßt. Er ist so ein alter Spürhund, der macht sich sicher einen Spaß daraus, mir zu beweisen, daß ich ein Analphabet bin. Und dann kann ich mich hier nicht mehr sehen lassen. Dann nimmt mich doch niemand mehr ernst. Das ist doch so wie mit den Menschen, die nach einem Schlaganfall nicht mehr richtig sprechen können und nur unverständliches Zeug brabbeln und mit verstärkter Gestik versuchen dies zu kompensieren . Man selber denkt dann, die sind blöd, und zwar nur, weil die Kommunikation zwischen zwei Menschen nicht so funktioniert, wie man es gewohnt ist und man es vereinbart hat. Und jetzt zu Bernie. Wie kann ich ihm den Mund stopfen? Geht nicht. Also kündige ich bevor es jeder hier weiß. Hey, das ist doch nicht so schlimm. Oh Gott, Bernie. Er fängt mich gerade dabei ab wie ich, die Jacke geschultert, das Gebäude verlasse. Der Chef hat mir gesagt, daß Du gerade bei ihm im Büro warst und aus familiären Gründen gekündigt hast. Seit wann hast Du Familie? Was ein Arsch. Und weiter: Ein Geheimnis ist gut aufgehoben bei mir, jetzt bleib doch mal stehen! Das kann ich mir nicht vorstellen, aber die Alternative ist die totale Isolation. Nochmal einen Job zu bekommen ist unmöglich. Höchstens als Packer oder was weiß ich was, aber eher gar keiner. In fast jedem Beruf muß man lesen und schreiben können, sei es Stundenzettel ausfüllen oder Berichte schreiben. Und Jobs, in denen man absolut immer das gleiche macht, in denen man nicht lesen und schreiben können muß, sind langweilig und in der allerniederste Kategorie. Also gut. Meinst Du das ernst? Ich bin gerade nicht zu Scherzen aufgelegt. Mein Leben ist gerade zusammengebrochen. Also das brauchs wirklich nicht. Ich bin nicht scharf darauf, es irgend jemand zu erzählen. Und außerdem sind mir die anderen gar nicht so wichtig. Ich finde Dich von dem ganzen Haufen noch am interessantesten. Mich würde es freuen, wenn Du zum Chef gehen würdest und ihm was von Deiner Familie erzählen würdest und daß sich das erledigt hat. Und er wird es einfach glauben, und er wird Deine Kündigung vergessen, die er sowieso nicht akzeptieren wollte. Ok. Puuh. 7. Von Dir kam letztens etwas im Fernsehen, kommt mir Bernie freudestrahlend entgegengelaufen. Von mir, kann nicht sein. Ja, nicht von Dir, nimmt er mich beiseite, aber von Leuten die auch nicht Lesen und Schreiben können. In Deutschland soll es so um die 600 000 funktionale Analphabeten geben. Was heißt funktional? Das meint Menschen, die vielleicht Buchstabenkenntnisse haben, aber für den Alltag nicht ausreichend Schriftsprachkompetenz besitzen. Abgesehen von dem diskriminierenden Begriff Analphabeten eine Nachricht für mich. Das ist fast jeder Hundertste. Und das sind bestimmt noch mehr. Denn wer outet sich denn schon als Analphabet freiwillig, da hat doch sicher jeder Angst davor und zieht sich total in sich zurück und meidet eigentlich Kontakt nach außen. Aber wenn man sich zusammenschließen würde, hätte man eine ganz schöne Gruppe zusammen. Wir haben alle die gleichen Probleme, die gleichen Erfahrungen, denke ich. Die Biografien ähneln sich jedenfalls. Bernie hat mir davon erzählt. In dem Bericht sind Beispielpersonen vorgestellt worden, alle haben von einer bedrückenden Kindheit erzählt, von vielen Geschwistern, auf die sie aufpassen mußten, von überlasteten Müttern und fehlenden Vätern. Oder viele Umzüge. Viele haben sich durch die Schule gemogelt. Auch meine Hauptschule wollte mich nicht ewig behalten. In manchen Fächern, außer Deutsch, war ich auch ganz zufriedenstellend, in Chemie sogar gut. Wenn ich nur was auswendig lernen mußte, kam ich ganz gut mit dem Stoff zurecht. In dem Fernsehbericht wurde ähnliches geschildert, so Bernie. Er will noch etwas wissen. Und Du kennst keinen einzigen Buchstaben ? Doch, ich kenne schon die meisten. Ich habe Schwierigkeiten, die Buchstaben zusammenzuziehen, so daß sie zu einem Wort werden. Vorrausgesetzt, ich erkenne genügend Buchstaben. Da gibt es ganz schön viel Verwechslungsmöglichkeiten. Was für Verwechslungsmöglichkeiten. Na, das P mit dem b zum Beispiel, ich kann mir da nie merken wo der Bauch sitzt. Das i oder das o sind kein Problem, die sind einfach. Schwierig wird es wieder beim k. Manchmal genügen mir ein paar Buchstaben und dann errate ich mir das Wort zusammen. So wie beim Glücksrad auf SAT1. Das mit dem Erraten habe ich letztens auch irgendwo gelesen, ich weiß nur nicht mehr wo. Schade, es war in einem anderen Zusammenhang, würde Dich aber vielleicht interessieren. Schon, ich bin ganz froh, wenn mir jemand etwas erzählt. Was auf Dauer im Fernsehen kommt ist auf die Dauer eintönig. Mit dem Vergessen habe ich übrigens nicht so die Probleme, ich bekomme so wenig Informationen, werde nicht so damit zugemüllt, so daß ich mir ganz gut Sachen merken kann. Muß ich ja auch, kann mir ja nicht alles aufschreiben. Das stimmt ja nicht so ganz, ich hab Dich schon öfters was aufschreiben sehen. Das ist ja nicht aufschreiben, ich mach mir Buchstabenkürzel, zur Erinnerung. Ich hab damit vor zwei, drei Jahren wieder angefangen. Eine Weile hab ich damit ganz aufgehört, um nicht immer an mein Defizit erinnert zu werden. Dann hab ich aber gemerkt, daß dadurch das Schreiben gar keine Bedeutung mehr für mich hatte, und das wollte ich auch nicht. Warum ? Ja, weil doch alle schreiben, geht doch nichts ohne. Und ganz abseits will ich auch nicht stehen. Und nochmal lernen ? Ja wie denn? Hast Du ein Video für mich, indem alles gelehrt wird? Ich kann doch nicht mehr zur Schule gehen. Stell Dir mal vor, ich langer Lulatsch, kerzengerade auf so einer alten Schulbank sitzend. Und um mich herum lauter Kids mit Sommersprossen oder Akne. So ist es dann auch nicht, in dem Fernsehbericht haben sie gezeigt, wie die Leute einen Kurs an der Volkshochschule besuchen. Da sind sie dann unter sich, und eine Kursleiterin oder ein Kursleiter bringt es ihnen dann bei. Ich weiß nicht, ob das das Richtige für mich ist. Deine Sache. Ich habe auch das Gefühl, daß Du dich ganz gut eingerichtet hast, ganz gut zurechtkommst. Ich weiß auch gar nicht, warum ich lesen und schreiben lernen soll. Um mich herum gibt es nur Geschriebenes bzw. Gedrucktes, die ganze Welt ist voll davon. Was soll ich dann noch schreiben überhaupt ? Auf dem Revier wird ganz schön geflucht wenn die Leute vom Einsatzort kommen, kalten Wind von draussen mit in die eingestaubte Stube bringen, und sich dann an die alten Schreibmaschinen setzen müssen und dann das Erlebte in eine lineare Form bringen müssen, für jeden anderen verständlich und nachvollziehbar. Sie müssen das Erlebte, welches ja meistens bunt und oft gleichzeitig war, im Raum stattgefunden hat und Töne hatte in die Auswahl von Plastikknöpfen auf der Schreibmaschine bringen. Eigentlich müßte man ja einen Film drehen und den als Protokoll verwen den. Der Film ist aber noch linearer, bei ihm kann man nicht springen so wie auf einem beschriebenen Blatt. Das beobachte ich manchmal bei den Kommissaren, wenn sie schnell auf einem Blatt etwas suchen und mit dem Kopf wild hin und her wackeln. Mir geht das auch so mit beschriebenen Blättern. Ich kann nur nicht irgendwelche Informationen herausziehen, ich bin da orientierungslos. Ich wandere auf dem Blatt hin und her. Ganz schlimm ist es bei neuen und noch schlimmer bei neuartig gestalteten Drucksachen. Wenn ich nichts Bekanntes entdecke, keine Konvention erkenne, flippe ich aus. So wie wenn das Auto streikt, und man weiß nicht, warum es nicht geht. Hast Du schon mal einen ganz süßen Kuchen gebacken, dann aber einen weißen Kaffee getrunken, aber ohne Milch? Eh? Bernie hat mir Kaffee mitgebracht und läßt nicht locker. Ich müßte ein Buch schreiben über mich. Er würde es auf jeden Fall kaufen. Was er jetzt wohl wieder meint. Entschuldigung, aber meine Phantasie ist mit mir durchgegangen. Ich habe mich nur gefragt, wie Du Dich beim Einkaufen orientierst. Die Mehl- und Zuckerpakete zum Beispiel sehen doch fast gleich aus. Ich weiß gar nicht, was Du hast. Da sind doch unterschiedliche Streifen aufgedruckt. Und auch sonst sind Supermärkte total auf Analphabeten ausgerichtet. Ich habe noch kein Produkt gefunden, auf dem nicht noch zusätzlich der Inhalt außen aufgedruckt oder abgezeichnet oder als Symbol abgebildet wäre. Supermärkte sind sehr Redundanzreich. Wie bitte? Jetzt kannst Du auch mal was von mir lernen. Redundanz bedeutet das Vorhandensein überflüssiger Elemente in einer Nachricht, die keine zusätzlichen Information liefern, sondern lediglich die Grundinformation stützen. Auf dem Toilettenpapier, dessen Verpackung durchsichtig ist, steht nochmal aufgedruckt, daß es Toilettenpapier ist, daß es 3-lagig ist und außerdem noch eine kleine Zeichnung mit zwei Rollen, deren Papier sich in drei Lagen auffächert. Und bei den teureren Papieren sind die Verpackungsfolien noch durchscheinend eingefärbt und mit speziellen Mustern versehen. 8. Im Fernsehen sehe ich immer so schöne Mädchen. Aber ich will im Moment gar keine. Der Ficus brauch gar nicht soviel Wasser wie der Mann im Laden gesagt hat. Meine Pflanzen hier oben im Büro haben sich prächtig entwickelt. Irgendwie wurmt mich das schon. Jeder hat doch eine Freundin. Scheint schon eine wichtige Sache zu sein, scheint dazu zugehören. Aber im Moment habe ich mich wirklich ganz gut eingerichtet in meinem Leben. Wenn da jetzt eine Frau kommen würde, müßte ich vieles ändern. Und was mache ich dann mit meinem Handicap? Die hält mich dann für blöd und bleibt aus Mutterinstinkt bei mir. Was für blöde Gedanken. Aber ist doch kein Wunder, wenn an jeder Ecke einem heruntergebetet wird, wie alles zu machen sei. Was zu einem dazugehört. Wenn man es bei anderen sieht, wird man ja automatisch neidisch. Kommissar Meyer ist gerade in die Untersuchungsergebnisse von der Obduktion der Frauenleiche vertieft. Er schaut gar nicht mehr hoch, was sonst immer so seine Art ist: Aus seinem Büro heraus, durch die Glaswand, läßt er sonst seinen Blick durch das Szenario in der Wache schweifen. Diesesmal gar nicht. Er schreibt auch die ganze Zeit irgendwas auf, sein rechter Arm zuckt jedenfalls nervös hin und her. Der Fund der Frau läßt auch mich nicht los, auch wenn meine Aufgaben schon längst erledigt sind. Meyer schnappt sich seine Jacke, die über seinem Stuhl geworfen war und verschwindet. Alle anderen in Sichtweite sind in ihre Arbeit vertieft, ich will einen Blick in die Ergebnisse der Gerichtsmedizin werfen. Das rote Geschreibsel Meyers brauch ich nicht erst versuchen, zu entziffern, Meyer hätte Arzt werden sollen bei seiner Schrift. Die Zeichnungen der Schußkanäle irritieren mich. Wenn die Einschußwinkel in diesen Zeichnungen stimmen, müßte das Regal mit den Waschmitteln nach den Schüssen verrückt worden sein. Oder die Schüsse sind aus dem Separée des Marktleiters abgegeben worden. Ich werde mich morgen einmal mit dem Leichenbeschauer treffen und ihn fragen, ob er mir offiziell Einblick in die Untersuchungsergebnisse gewährt. 9. Jetzt ist es mir wieder eingefallen Was? Wir sind unterwegs zu dem Schneider, bei dem das Kleid geändert wurde. Die Trägerin, die jetzt nun leider tot ist, hat sehr viel Wert auf passende Kleidung gelegt. Nicht nur, daß sie sich mit solch seltenen Kleidungsstücken einkleidete, sie ließ sie noch perfekt auf ihren Körper umnähen. Bernie hat mich mitgenommen. Ich hab Dir doch gestern erzählt, daß mir etwas eingefallen ist. Als Du gesagt hast, Du würdest beim Lesen den Inhalt erraten. Du meinst, als Du mir gestern alles aus der Nase gezogen hast? Ja, genau das Ding meine ich. Ja, und? Im Playboy gab es ein Interview mit so einem Theoretiker, der sich mit Medien beschäftigt. Er ist gefragt worden, wie sich die Gesellschaft verändert durch die neuen Medien und so. Im Playboy?, frage ich ungläubig. Die haben da so einen redaktionellen Teil für den Mann und da gab es dieses Interview, Du kannst mir glauben. Jedenfalls hat dieser Vlusser unsere herkömmliche Leseart als interpretierendes, kritisches Lesen bezeichnet. Und die neue Leseart, beeinflusst durch Computer und so, hat er als erratendes Lesen bezeichnet. Der Gelesene gibt dem Gelesenen erst seinen Sinn. Wäre ganz praktisch für Dich, oder? Aber Lesen muß ich es doch trotzdem vorher, oder? Stimmt eigentlich, da habe ich etwas verwechselt. 10. NE FL steht an meinem Kühlschrank. Auf so einem Post-It mit Kugelschreiber geschrieben. Da hängen noch mehr Zettel in verschiedenen Farben. Mittelrosa, hellgrün und hellblau. Die passen farblich ganz gut zusammen. Ich habe mir angewöhnt, meine nötigen Besorgungen im Haushalt wie in amerikanischen Familienfilmen auf der großen weissen Kühschrankwand zu plazieren. NE FL heisst einfach, Neue Flasche besorgen. Mir geht sonst zwar nicht morgens die Milch für mein Knusper-Müsli aus, aber ein bißchen in Übung muß ich dann doch bleiben. Z DI 14 bedeutet, daß ich am Dienstag um zwei einen (lang aufgeschobenen) Zahnarzttermin habe. Angefangen habe ich das mit den Zetteln zum Spaß, weil ich immer das Gefühl hatte, ich würde etwas versäumen, weil ich nicht so gut schreiben kann. Und diese Post-Its ängstigen mich sonst immer, wenn sie an der Schreibtischlampe an meinem Schreibtisch im Revier hängen. Ich weiß, ich muß reagieren, kann aber nicht wissen, auf was. Eine blanke, in den Raum stehende weiße Wand, wie sie der Kühlschrank nun mal ist, ist ja auch nicht zu ertragen. Horror vacui hieß das damals im Mittelalter. In der Kunstgeschichte ist es abgeschafft worden, im alltäglichen Leben anscheinend noch nicht. In diesen Filmen mit der amerikanischen Familie ist dieser sehr große, beklebte und behängte Kühlschrank das Kommunikationszentrum der Familie. Leere Regale sind wahrscheinlich ähnlich beängstigend oder einfach nur deprimierend wie große, leere Kühlschrankwände. Im Möbelhaus stehen jedenfalls auch immer solche Bücherboxen mit Luft drin. Vasen mit halbvertrockneten Sträußen, die sich unter das nächstobere Regalbrett ducken, sind auch keine echte Alternative zu den Luftboxen. 11. Zurück im Revier. 15 Abzüge von der Nummer 4A, 13 von 5, 2 Stück von 9A, 7 von 12, 6 von Nr.13, 9 von 23A und 7 von Nr. 19. Ja, gut, Sie haben die Fotografien morgen auf Ihrem Schreibtisch. Wollen Sie sich das nicht aufschreiben ? Das kann ich mir gerade noch merken. Der Fotoladen ist unter einer riesigen Betonkonstruktion versteckt, die sicher nach exzessivem Krieg der Sterne-Konsum seitens der Architekten und Bauarbeiter geschaffen wurde. Wie gesagt, das Labor ist gerade im Umbau. 15 Abzüge von der Nummer 4A, 13 von 5, 2 Stück von 9A, 7 von 12, 6 von Nr.13, 9 von 23A und 7 von Nr. 19. Die Bedienung im Fotoladen nimmt die Bestellung auf, ich habe heute keine Lust Zahlenraten zu machen, die Fototasche selber auszufüllen. Die hohe Immigrantenrate oder das wiedererwachte Service-Denken des Einzelhandels und die dazugehörige Erledigung von Schreibarbeiten seitens des Personals kommt mir sehr entgegen. Ich habe allgemein das Gefühl, das Formulare ausfüllen nicht nur für mich eine Schwierigkeit darstellt. Und die Fototasche ist eigentlich eine leichte Übung für mich, mit einzelnen Zahlen habe ich nicht so Probleme. Dafür mit den Texten zu den verschiedenen Optionen der Bildentwicklung. Ich muß noch in die Bank. 12. Schönes Orange. Wie bitte?# Die Formulare haben ein schönes Orange, meinte ich, sage ich zum Bankangestellten. Ich glaube kaum, daß mir das aufgefallen wäre, wenn ich lesen könnte - denke ich weiter im Stillen. Wenn Sie meinen ..., fällt ihm dazu ein. 13. Das Restaurant sieht eigentlich ganz gut aus. Ich war hier noch nie, obwohl es nicht weit weg ist von meiner Wohnung. Den Fischen im Aquarium hinter den schwarzen Steinbänken scheint es gutzugehen. Ich nehme das Wiener Schnitzel mit Pommes und Salat, sage ich so vor mich hin, den Kopf hinter der roten, samtbezogenen, Speisekarte versteckt. Nehmen Sie doch mal etwas anderes, meint Angelika Tribe vom Erkennungsdienst, die mich hier hin entführt hat - unbekanntes feindliches Gebiet, Inspektor Keller hat mir schon erzählt, daß Sie immer das gleiche bestellen. Ist das nicht langweilig auf die Dauer? Mir ist es wicXtig, daX icX -Xters mal was neues ausprobiere. Mir ist das in Bezug auf das Essen nicht so wichtig, lüge ich sie an, ohne rot zu werden. Außerdem schmeckt Wiener Schnitzel nicht überall gleich. Beim Italiener schmeckt es zum Beispiel viel würziger als beim Deutschen. Und beim Spanier ?, lacht sie mich an. Na, das muß ich jetzt erst hier beim Spanier herausfinden. Die Klippe habe ich erstmal umschifft. Ich probiere liebend gern neue Sachen aus. Manchmal frage ich auch schon mal den Ober, was er mir empfehlen würde. Aber sonst nehme ich wirklich immer Wiener Schnitzel mit Pommes und Salat, das gibt es eigentlich überall. Wie war das jetzt eigentlich mit ihrem Kostüm ? Mein Kostüm? Karneval, oder so? Nein, das von dieser Frau, die in dem Markt gefunden wurde. Ach so, das hatte so kleine Abnäher in den Achseln, die habe ich extra noch einmal aufgenommen. Diese sind mir letztens in Köln in einer Technoboutique aufgefallen. Und weil sonst nichts bei der Leiche gefunden wurde, sogar das Etikett aus dem Kleid geschnitten wurde, war dies die einzige Möglichkeit, die Frau zu identifizieren. Es hat dazu beigetragen. Nicht schlecht, Herr Fotograf. Wenn sie mich so anstrahlt, wird mir ganz warm. Vielleicht sollte ich wieder an etwas anderes denken, als an meine Arbeit oder an meine Wohnung. 14. Meine Hände arbeiten sich bis zu ihrem Hosenknopf. Langsam wurde es eng. Einfach so küssen war anscheinend nicht mehr möglich. Der Knopf ging auf, und weil die Hose schon sehr knackig sitzt oder auch saß, sprang der Reißverschluß gleich mit halb auf. Nun kann ich ihre Hüftknochen spüren, die von der Haut glatt überspannt werden. Die Hose kann ich jetzt ganz abstreifen, das Mädchen hat sich auf meinen Sessel gelegt. Ihr Slip hat im Bund rundumlaufend ein rotes Ornament aus gleichen Figuren wie man sie sonst nur aus dem Griechenlandurlaub kennt. An einem kleinen Zettelchen ist ein kurzes Band mit blauen Zeichen. Die Enden der Striche haben Serifen, diese kleinen Häkchen, die die Buchstaben auf der Linie halten. Und daraus, daß ein Ornament schon genug ist, schließe ich, daß dieses kurze, blaue Ornament mehr zur Information dient. Ein Eigenname oder so. Mittlerweile hatte sie auch meine Hose ein bisschen bequemer gemacht. Das Kissen auf dem Sesselrücken hat ja auch so ein Zettelchen angenäht. Hier sind aber nur kleine Zeichnungen von waschenden Händen und eine Dreißig aufgedruckt. Der Sessel kommt mir anders benutzt steil vor, ich würde wahrscheinlich herunterrutschen, wenn ich nicht fordernd festgehalten würde. 15. Kreuzung. Hier muß ich das zweite Kästchen ankreuzen. Oder gab es noch ein weiteres Kreuzungsbild mit einem roten Zeitungsständer in der rechten vorderen Ecke. Alle Bögen kommen mit einem beschränkten Zeichenvorrat aus, auch bei der Stadtmöbilierung. Drei Autofarben und Typen. Ein Kiosk, der immer mal wieder auftaucht, vier Typen Fußgänger, glatte Wiesenstücke, die sich mit dem Asphalt um den Platz im Zeichnungscarée streiten. Für andere Betrachter stellt diese Reduktion eine Vereinfachung dar. Vielleicht, damit nicht vom Wesentlichen, der Vorfahrts |